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Im September 2021 diskutierte Vlad Galabov von Omdia mit Michael O‘Keeffe, Vice President für EMEA Services von Vertiv, im Rahmen eines Data Center Knowledge Fast Chat die Bedeutung von Services für die Eigentümer und Betreiber von Rechenzentren, die die Effizienz ihres Betriebs verbessern wollen. Im Folgenden finden Sie die Abschrift dieses Gesprächs.

Wie gehen Rechenzentrumsservices die Betriebseffizienz an?

Vlad: Hallo und willkommen zu diesem Data Center Knowledge Fast Chat powered by Omdia. Mein Name ist Vlad Galabov und ich bin der Leiter der Forschungsabteilung für Rechenzentren hier bei Omdia. Heute ist Michael O’Keeffe bei mir, der VP of EMEA Services bei Vertiv ist, und wir wollen über Rechenzentrumsservices sprechen und darüber, was das ist und wie die Betreiber sie nutzen können. Also, Michael, beginnen wir das Gespräch doch mit einer Frage, die vielen Leuten am Herzen zu liegen scheint: Jedes Jahr führen wir eine Umfrage unter mehr als 6.000 Entscheidungsträgern in Unternehmen durch und in diesem Jahr haben die Teilnehmer angegeben, dass ihre größte Sorge der Betriebseffizienz gilt. Können Rechenzentrumsservices die Betriebseffizienz verbessern und wenn ja, wie?

Michael: Hallo, Vlad. Vielen Dank für die Gelegenheit, hier sprechen zu können. Traditionell geht es bei unseren Serviceleistungen um Risiken und Risikomanagement, die Zuverlässigkeit von Standorten, ihre Widerstandsfähigkeit und dergleichen. Aber heute geht es bei so gut wie jedem Gespräch auch um Nachhaltigkeit und dadurch hat sich unser Serviceleistungsgeschäft in den letzten Jahren wirklich weiterentwickelt. Wir befassen uns also mit Standorten und mit deren Planung, mit minimalem Energieverbrauch und maximaler Effizienz, sowohl was die Geräte angeht als auch bei der Standortplanung, und versuchen diese Aspekte dann während des gesamten Lebenszyklus am Standort mit Services kontinuierlich zu überprüfen. Wir können eine interne Überwachung einrichten. Wir können einen Standort digital modellieren. Wir können uns die Temperatur ansehen. Wir können uns die Luftströme ansehen. Wir nehmen die Inbetriebnahmedaten als Ausgangsbasis, verwenden diese Auslegungsparameter und überprüfen sie im Lauf des Lebenszyklus des Standortes. Während also die Verbraucher zu- oder abnehmen, überprüfen wir ständig, wie wir den Energieverbrauch des Standortes betrachten, und entwickeln unsere Serviceleistungen dementsprechend weiter. Ich würde also sagen, dass wir traditionell ein Projektunternehmen mit einem Reparaturservice waren, wie es früher viele Hersteller waren, jetzt gehen wir aber zu viel umfassenderen Services für die Betriebsunterstützung über.

Wie können die Betreiber von Rechenzentren mit Hilfe von Rechenzentrumsservices nachhaltiger werden?

Vlad: Und wie können Rechenzentrumsservices insbesondere das sehr wichtige und aktuelle Thema der Nachhaltigkeit angehen?

Michael: Ich denke, es geht um die Planung von Lebenszyklen im Rechenzentrum. Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass die Auslegungsparameter vorgeben, wie das Rechenzentrum über seine gesamte Lebensdauer betrieben wird. Der Kunde muss sich fragen, wie lange ein Rechenzentrum betrieben werden soll. Was muss ich tun, um die Lebenserwartung des Rechenzentrums zu erhöhen? Welche Maßnahmen muss ich im Hinblick auf Upgrades und Erneuerung von Geräten ergreifen? Außerdem muss sich der Kunde fragen, wie er den Energieverbrauch kontrollieren will. Es geht mehr und mehr darum, sich auf den Zustand der Geräte zu konzentrieren, vor allem gegen Ende der Lebensdauer, Datenanalysen zu nutzen, Diskussionen mit Fachleuten zu führen, und sie innerhalb dieses Planungszyklus nicht zu früh zu ersetzen, und auch darauf zu achten, dass die älteren Standorte möglichst effizient laufen.

Vlad: Interessant! Wo es um Nachhaltigkeit geht, wird oft über den Einkauf von grüner Energie gesprochen, aber es geht um mehr als das. Sie haben gerade sehr gut veranschaulicht, dass man nicht nur über grüne Energie nachdenken muss, sondern dass man außerdem noch vieles andere tun kann, z. B. um die Auslastung von Rechenzentren zu verbessern.

Michael: Ja genau, Vlad. Es geht darum, wie man die Energie nutzt, und nicht nur um die Art der Energie, die man einkauft.

Befasst sich Vertiv eigentlich mit Edge Computing und was ist Ihre wichtigste Empfehlung/Erkenntnis?

Vlad: Ganz genau. Wir können gar nicht darüber sprechen, ohne eines der heißesten Themen unserer Zeit zu erwähnen, nämlich Edge Computing. Wir haben herausgefunden, dass einer von drei Workflows heute am sogenannten Netzwerkrand abläuft, und es wird erwartet, dass dieser Anteil in den nächsten fünf Jahren noch zunehmen wird, d. h. Unternehmen und Serviceanbieter platzieren immer mehr hochwertige Geräte an schwer zugänglichen Orten und manchmal unter schwierigen Bedingungen. Da der Wert der Edge-Infrastruktur im Jahr 2024 voraussichtlich 72 Milliarden US-Dollar übersteigen wird, besteht ganz klar ein Bedarf nach Fernüberwachung. Befasst sich Vertiv damit und wie können Rechenzentrumsservices besonders bei diesem Thema helfen?

Michael: Wir haben die Edge-Infrastruktur wachsen und ihre Bedeutung innerhalb des Netzwerks zunehmen sehen. Das hat widerum zu Herausforderungen geführt. In großen Rechenzentren gibt es eine Reihe von Rechenzentrumsexperten, die technische und Betriebsprobleme lösen können, sobald sie auftreten. In einer weitaus stärker verteilten Edge-Umgebung hat der Kunde am Edge eher nicht die nötigen Fähigkeiten, um mit Alarmen umzugehen und Betriebsprobleme zu lösen. Konnektivität ist also wichtig und ich glaube, das geht über die reine Überwachung hinaus. Die Leute brauchen jetzt einen „heißen Draht“ zu einem Fachmann. Sie müssen in der Lage sein, Firmware-Upgrades remote durchzuführen, sie brauchen ein Alarmmanagement und in einem großen, verteilten Netzwerk brauchen sie eine fachkundige Analytik. Sie führen nicht Tausende von Servicebesuchen durch, aber sie müssen diese Infrastruktur sehr gezielt unterstützen.

Wir sehen mit Sicherheit, dass das zunimmt, und wir befassen uns immer mehr mit den Edge-Anwendungen und den von uns angebotenen Serviceleistungen, um unsere Kunden in ein herkömmlicheres Wartungsregime zu überführen. Früher wurde nur repariert und wenn eine Baugruppe ausfiel, wurde sie ersetzt. Jetzt müssen wir viel proaktiver vorgehen. Der Kunde braucht SLAs (Service Level Agreements). Er braucht ein Wartungsprogramm. Wir müssen die Analytik, die wir vom Standort bekommen können, dafür nutzen, sicherzustellen, dass die Ausfallsicherheit der Edge-Infrastruktur auf dem gleichen Niveau liegt wie bei großen Installationen vom Typ Rechenzentrum/Hyperscale.

Könnten Sie eine kurze Zusammenfassung der Rechenzentrumsservices von Vertiv geben und unseren Zuschauern sagen, wie sie mit Ihnen Kontakt aufnehmen können?

Vlad: Wir haben einige verschiedene Services erwähnt. Können Sie aber einmal kurz die Rechenzentrumsleistungen von Vertiv zusammenfassen und unseren Zuschauern sagen, wie sie mit Ihnen Kontakt aufnehmen können?

Michael: Vertiv möchte seinen Kunden über die gesamte Produktlebensdauer unterstützen. Wir bieten eine große Bandbreite an Serviceleistungen an, die sich meist auf bestimmte Marktsegmente richten. Moderne Projektserviceleistungen sind zunächst sehr wichtig für uns. Dabei kann es sich um etwas so Einfaches handeln wie die Inbetriebnahme einer Anlage, bis hin zu einem großen Standort, L1–L5-Tests mit Anwesenheit bei IST, Übergabe an den Kunden und die Festlegung eines Maßstabs für den Standort, den wir dann beibehalten können. Diese erweiterten Prüfservices sind für uns kritisch. Wir wissen aus unseren Statistiken, dass wenn der Standort von Anfang an richtig läuft, gut funktioniert und gut in Betrieb genommen wurde, es über die Gesamtlebensdauer des Standortes zu viel weniger Problemen kommt. Projektserviceleistungen sind für uns also sehr wichtig. Und dann gibt es noch unsere Wartungstätigkeiten, angefangen bei den Grundreparaturen bis hin zum zunehmenden Einsatz von Analytik und Konnektivität, damit der Kunde seine Standorte weniger häufig wechseln muss und bei der Wartung gezielter vorgehen kann. Das ist ein wichtiger Teil unserer Organisation, ebenso wie die Unterstützung des Kunden mit qualifizierten Technikern vor Ort. Und wie wir bereits erwähnt haben, setzen wir verstärkt auf maschinelles Lernen und KI, damit der Kunde seine Standorte möglichst effizient betreiben kann. Wir begleiten den Kunden vom Verkauf des ersten Geräts über das Projekt bis zum Schluss, wenn die Anlagen des Kunden ans Ende ihrer Lebensdauer kommen. In allen diesen Phasen können wir ihn unterstützen.

Vlad: Ausgezeichnet. Vielen Dank für das Gespräch und dafür, dass Sie heute unsere Fragen beantwortet haben. Unseren Zuschauern wünschen wir einen guten Tag!

Weitere Informationen zu Rechenzentrumsleistungen finden Sie in unserem Leitfaden für unternehmenskritische Facility Services.

Informationen über Services, die Vertiv in Ihrer Region anbietet, finden Sie auf unserer Seite Services.

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